bohl1964 hat geschrieben:
Ich habe nur die beiden 50er subjektiv verglichen. Eine 80 ccm gabs von Beta nicht und eine 80er Aspes habe ich auch noch nicht gefahren. Klar, die sind größer und mit der 50er Aspes nicht zu vergleichen.
Habe die Beta als originales Mokick und gepimptes Leichtkraftrad. Das hat mir gezeigt, was bei der Beta möglich ist. Habe auch mehrere Aspes und versuche schon länger den Aufbau einer gepimpten Aspes und merke, das da fahrwerkstechnisch doch mehr Grenzen sind.
Der Federweg ist für mich kein all zu wichtiges Kriterium, denn in 1978 beispielsweise hatten auch die größeren Hubräume bei den echten Sportmaschinen noch nicht so viel Federweg. Da ich groß bin, fällt mir halt auf, dass die 50er Aspes schon sehr niedrig ist. Im klassischen Endurosport wird in der Regel kein Motocross gefahren. Bis auf Sonnefeld und Pfungstadt hat eigentlich auch niemand Schanzen in der Strecke.
Die 50er Aspes wurde ja später (1985?) noch mal mit dem 80 ccm Fahrwerk verkauft. Zu der kann ich nichts sagen. Die machen aber als Youngtimer für mich keinen Sinn.
Höherlegen durch längere Gabeln und Stoßdämpfer ist für mich keine Option, weil das fast immer die Fahrwerksgeometrie und das Fahrverhalten verschlechtert. Und insbesondere ist eine dann steilerstehende Schwinge schon aus Gründen der Kettenführung auch technisch totaler Quatsch. Man muss schon mit den vorhandenen Gegebenheiten arbeiten. Der Federweg wird bestimmt durch den möglichen Dämpferweg und hinten auch durch die mögliche Eintauchtiefe des Rahmens. Und da bietet die Beta einfach mehr Potential von Rahmen her. Zudem gibt es bei der Beta sogar verschieden lange Schwingen, wie ich feststellen musste. Da machen 3 cm in der Länge schon was aus.
Auf dem Bild ist die von mir modifizierte MX-6 zu sehen. Die ist nicht höher als die Serien-Beta. Die anderen Dämpfer vorne und hinten machen aber den Unterschied. Die Gabel kann bis zur Gabelbrücke einfedern und lässt sich einigermaßen nach Wunsch anpassen. Von der Steifigkeit ganz abgesehen. Da kommt die Mopedgabel des Originals nicht mal ansatzweise mit.
Meine Meinung zu den Motoren beruht nicht auf ingeniertechnischer Analyse, sondern nur auf dem praktischen Einsatz. Habe noch keinen Minarelli kaputtgefahren, aber schon drei Beta-Motoren. Und die Schaltwege und Präzision der Schaltung ist für mich für den Sporteinsatz schon ein zentrales Kriterium.
Was vielleicht verwundert, und das war ja der ursprüngliche Ansatz der Diskussion: Die Beta wirkt im Rahmen filigraner, aber das ist gerade keine Schwäche. Der Beta-Rahmen ist nahezu identisch mit dem 125er Rahmen und eigentlich ein Sportprodukt.
Es gibt bei der Beta übrigens noch ein Nervpunkt: Den Kickstarter kann man jedenfalls mit großen Füßen nicht richtig durchtreten, weil man immer mit dem Fuß auf halbem Weg an der Fußraste hängen bleibt. Gilt sowohl für die flachen Originalrasten als auch die kleineren BMW-Rasten an meiner modifizierten Beta. Wenn man da keine Endurostiefel trägt, kann das schon mal den Fuß verstauchen. Bei der Aspes kann hingegen unproblematsch voll durchtreten.
Aber alles ist letzlich subjektiv und vom Einsatzweck abhängig.
Johannes, ich habe mich da vielleicht etwas unverständlich ausgedrückt, ich meinte die BJ. 1980 Aspes RCR50 Speziale, die war höher.
Die Rahmen der Brinkmann 50er haben auch in etwa die Geometrie der 125er, nur die Rohre sind dünner und leichter.
Hier noch ein Foto von meiner 1979er Brinkmann Replika,da sieht man den Unterschied zu den Aspes.