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 Betreff des Beitrags: Grundregeln der Vergasereinstellung
BeitragVerfasst: 25. Apr 2023 16:10 
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Registriert: 22. Mai 2011 16:00
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Aus gegebenen Anlass (Diskussionen beim Kaffeeklatsch) will ich hier noch mal ein paar Grundregeln der Vergasereinstellung geben

Das Bild hier sollte jeder der sich am Vergaser zu schaffen macht, auswendig lernen!

Dateianhang:
Was wirkt in welchem Bereich.jpg
Was wirkt in welchem Bereich.jpg [ 65.93 KiB | 7169-mal betrachtet ]



Wenn man sich Bild anschaut, dann zeige ich mal was die meisten Leute immer machen:

- Sie wechseln die Hauptdüsen rauf wie runter und ggfl. noch planlos die Leerlaufdüse. Manch Einer steckt auch mal die Nadel höher oder tiefer.

Die Hauptdüse hat nur Einfluss im Vollastbereich und immer wieder laufen die Mopeds doch in der Beschleunigungsphase nicht.

Hier jetzt noch mal meine Empfehlung zur Vergasereinstellung:

1. Wenn man ein bekanntes korrektes Grundsetting für den Vergaser oder Motor hat, erst mal nehmen

2. Sonst meine Empfehlung bei Dellorto SHB 19 oder PHGB 26 oder 28: Hauptdüse = 105 und Leerlaufdüse = 50 oder 55, Gemischregulierschraube 3/4 Umdr. nach aussen. Nadel 2. Kerbe von oben (OK SHB hat keine Nadel :mrgreen: ) Bei PHBG Vergasern empfehle ich 40er Gasschieber, X1 oder X2 Nadel sowie AS266 Nadeldüse

3. Motor warmfahren

4. Leerlauf mit Gasschieberschraube erhöhen. Jetzt die Gemischregulierschraube auf den Punkt stellen, wo der Motor anfängt höher zu drehen. Jetzt normalen Leerlauf über Gasschieberschraube wieder herstellen

5. Im Stand Gasgeben! Geht der Motor erst langsam runter auf Standgas =Leerlaufdüse zu groß. Geht er beim Gasgeben eher aus oder sogar aus = Leerlaufdüse zu klein.

6. Die Größe der Hauptdüse wird jetzt ermittelt in dem man eine längere Strecke fährt, Killschalter bestätigt und ausgekuppelt ausrollt. So habe ich das Kerzenbild der Vollgasfahrt. Das sollte rehbraun sein. Lieber erstmal dunkler, aber nicht gräulich oder weiß. Ist die Hauptdüse viel zu groß "viertaktet" der Motor bei Vollgas. Babyboomer sollten diese "Drosselung" noch an Mofas kennen, mit kleinerer Hauptdüse wurden die schneller

7. Jetzt versucht man den Übergang beim Beschleunigen über die Nadelposition hinzubekommen. Nadel runter (Clip eine Kerbe höher gesetzt) => Gemisch wird magerer, Nadel höher (Clip eine Kerbe tiefer) macht das Gemisch fetter.

Damit bekommt man (wenn die Zündung sauber steht, der Motor mechanisch OK und die Auspuffanlage nicht verstopft ist) zu 90% zum Laufen. Der Rest ist Feintuning.


Meine Erfahrung ist halt, es wird ohne Beachtung der oben genannten Sachverhalte eher wild Düsen gewechselt. Aber schaut doch mal mehr als die Hälfte des Bereiches macht die Nadel aus. Ihr fahrt doch nicht nur im Leerlauf oder Vollgas (und da musst ihr ja erst malsauber hinkommen :mrgreen: )


Immer wenn ich ein nicht sauber laufendes Moped vor mir hatte, bekam ich das über diese Punkte in kurzer Zeit zum Laufen. Man muss ich immer wieder das Bild vor Augen halten in welchem Bereich sind die Probleme und welche Vergaserkomponenten spielen da die Hauptrolle.

Ich habe den Beitrag jetzt mal oben angepinnt, damit er präsent ist und hier jetzt fleißig Fragen stellen könnt


Kalle

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BeitragVerfasst: 12. Mai 2023 08:40 
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Wohnort: Sternenfels
Hi Kalle,

melde mich auch mal wieder, das ist wirklich ein super Thema und Du hast die Einstellerei auch echt super beschrieben ::-

Was bei schärferen Motoren zu empfehlen ist, wenn der Motor halbwegs läuft erst die Hauptdüse ausfahren und festlegen, wie beschrieben ein paar Sekunden bei Vollgas und am Besten an einer leichten Steigung dass der Motor sauber zieht...ausmachen...ausrollen....Kerze anschauen (Optimal mit Temperaturmesssonde welche aber enorm viel Erfahrung erfordert)
Umso schärfer...umso wichtiger die Hauptdüse festlegen und umso stärker reagiert der Motor natürlich auf Veränderung und umso wichtiger ist erstmal eine korrekte Hauptdüse (damit das Ding nicht platt geht)!
Hauptdüse spielt je nach Vergaser mehr oder weniger im Teillastbereich ab 1/2 Schieberöffnung je nach Düsenstock u. Nadel (Durchmesser) eine Rolle.


Mit Deiner Beschreibung müsste es für die meisten machbar sein das Moped ordentlich zum laufen zu bringen ;)

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BeitragVerfasst: 12. Mai 2023 13:23 
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Registriert: 22. Mai 2011 16:00
Beiträge: 6002
Wohnort: Bensheim
Danke Michael für das positive feedback.

Und ja bei der Hauptdüse gehe ich auch immer erst mal von der sicheren Seite los. Für Wettbewerbe habe ich immer erst mal fetter bedüst und dann nach Sonderprüfung oder in der Pause zwischen den Runden mal die Kerze kontrolliert.

Beim Rennen selbst, hab ich dann nichts geändert, alles nur zu Kontrollzwecken. Später zuhause dann die nächst kleinere Hauptdüse genommen. Und da sich dadurch auch wieder der Durchfluß in den Nadeldüsenstock ändern, kann eine Änderung der Nadel/Nadelposition nötig werden. Deshalb nicht beim Wettbewerb verschlimmbessern, sondern in Ruhe zuhause.

Aber hier sprechen wir ja jetzt schon von den letzten 10%, quasi Feintuning :)

Wichtig war mir mit dem Eingangsbeitrag, da man ein erstes Verständnis bekommt wie man vorgehen muss. Bin in der Jugendzeit auch eher unkontrolliert unterwegs gewesen :oops: . Die Ausflüge mit den Enduros (nix Einspritzer) auf bis über 3.000 Höhenmeter machten es dann nötig sich ausführlicher mit der Thematik zu beschäftigen.

Kalle

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BeitragVerfasst: 21. Sep 2023 16:35 
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Registriert: 1. Jul 2023 22:46
Beiträge: 37
Wohnort: Euskirchen
Hallo Kalle.
Nachdem ich alles so gemacht habe wie du geschrieben hast,
bin ich auf ein Problem mit dem Killschalter gestoßen.
Dieser hat bei voller Drehzahl soviel Zündenergie über das er - bei Betätigung
Im höchsten Drehzahlniveau - den Zündfunken einfach überspringen lässt.
Somit habe ich dann bis zum Stillstand des Motors ja ein verfälschtes Zündkerzen- Bild.
Das ist wirklich ein Kampf bis die Kiste wirklich aus ist.

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Es wird Stühle geben die den Menschen über die Alpen tragen und mit unglaublicher Gewalt daherkommen.
frei nach L.d Vi.


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