Der Geländeanteil in Ohrdruf lag bei ca. 80%, nochmal 10% Schotter und nur 5km Strasse oder Betonfeldweg, unglaublich
Dann kam der Endurotest auf Zeit, meine Güte was für eine Schinderei. Grundlos nasse Wiesen und heftige Steilauffahrten. Man konnte aus der Kurve überhaupt keinen Schwung mitnehmen (kam eh kaum sauber rum) und auf der kurzen Gerade drehte auch alles durch. So musste kommen was kommen musste, ich blieb nachdem ich an Michel vorbei war, oben an einem Knipp hängen. Aber zahlreiche Helfer vor Ort zogen mich hoch, so das ich weiter konnte. Soviel Glück hatte Michel nicht, er scheitete schon weiter unten und verlor dadurch viel Zeit.
Ich hatte bestimmt gefühlte 10 min auf ihn nach dem Ziel des Endurotests gewartet. Bin dann aber los, da ich die enge Zeitvorgabe (2:10 pro Runde) vor Augen hatte.
Alleine war ich nicht, waren ja noch weitere der 238 Teilnehmer auf der Bahn.
Über den Wiese der Höhenzügen kam in der ersten Runde heftiger Nebel auf. Ich hab da sogar Gas rausgenommen, da ich die Strecke noch nicht kannte und man wenig sah. Dabei wurde es auch noch kalt und es nieselte.
Die Wege waren sehr anspruchsvoll und durch die Nässe kamen Spurrillen, man musste sich voll konzentrieren. Gab nicht wirklich die Möglichkeit zum Ausruhen.
Dann kam man zur Trialprüfung (erste Runde Null Fehler in der zweiten und dritten Runde immer Motor aus, da kein Standgas mehr
) Nach paar hundert Meter dann der Crosstest auf ner Wiese. Schön gesteckt und flüssig zu fahren, wenn es trocken gewesen wäre. So war es ne heftige Rutscherei und man schaute zu nicht abzusteigen. Wie einige 125er und 250er unterwegs waren, wie von einen anderen Stern
..
Auf dem weiteren Weg gab dann eine bestimmt drei Km lange Piste wie Panzerwellen. Ca. 1,5m hoch und 4-5 m auseinander. Alles wahnsinnig nass und schmierig. Die ersten beiden Runde kam ich da sagenhaft gut durch. In der dritten Runde hat es mich dort gleich zweimal runter gehauen.
Gab danach noch mehrere heftige Steilauffahrten, Vollgas erster Gang und bloss nicht an Steine oder Wurzeln hängen bleiben, dann war's das mit dem Vortrieb. Hier hatte Michel doch zu kämpfen in der 2. und 3. Runde.
Dann kamen wir zum Bach, erst ein paar mal zu queren um danach ca. 30 m durch den Bach fahren. Man wie früher, hätte nicht gedacht sowas noch mal fahren zu dürfen
Noch einige steile Auf- und Abfahrten und es ging ca. 5km das erste Mal entspannt ins Fahrerlager.
Erste Runde 24 min zu spät angekommen. Egal kurz den Schlamm vom Moped, Ketten nachspannen, tanken und ne Banane rein.
Die letzte Runde haben Michel und ich uns dann doch gegeben, obwohl wir schon ganz gut platt waren. Aber da das Leben mit 60 Jahren ja noch nicht aufhört, musste es weitergehen.
Strecke war immer noch mega nass und die Spurillen immer tiefer. Die Steilauffahrten im Endurotest haben freie Wurzel und fiese Kanten bekommen. Bin einmal hängen geblieben und heftig runtergepurzelt, aber mit Helm und Brustschutz keine Probleme.
Waren dann froh als wir die letzten 5km ausrollen zum Fahrerlager hatten.
6. Gang und dreiviertel Gas, plötzlich Rappeln im Zylinder und sofort pfeift das Hinterrad. Mit gezogener Kupplung ausrollen lassen, Scheisse Kolbenklemmer,
Michel losgeschickt, soll Finsher werden. Ich sagte mir, ich schiebe die Karre eben bis ins Ziel.
Nach 5min Schieben, hab ich mich bergab drauf gesetzt und gedacht versuch doch mal im dritten anzurollen. Und tatsächlich der Motor lief wieder
Jetzt vorsichtig im 3. und 4. Gang bis durch die Ziel Zeitnahme. Direkt 5m dahin alles aus
Die Zeituhr zeigte 16:45 bei mir. D.h. Tankpausen abgezogen, waren wir mehr wie 7 Stunden im Sattel.