Also, wenn hier schon dieses Uraltthema wieder aufgegriffen wird (
), dann auch dazu mal meine aktualisierten Erfahrungen:
LED funktionieren letztlich nur mit Gleichstrom und nur mit der nötigen Mindestspannung. Die Elektrik der Aspes ist aber Wechselspannung.
Setze ich eine LED bei Wechselspannung ein, kommt es zu ständigen Schaltvorgängen. Zudem wird die Mindestspannung bei unseren alten Lichtmaschinen häufig auch noch unterschritten. Folge ist also, dass die LED im Standgas häufig gar nicht leuchtet (ist ja ein sog. Halbleiter), dann bei gehobener Drehzahl flackert und erst bei voller Drehzahl dauerhaft leuchtet. Letzteres ist aber nur eine optische Täuschung, weil sie so schnell und hell flackert, dass man es nicht mehr als Flackern erkennt. Das hält dann leider auch eine ansonsten recht unverwüstliche LED nicht lange aus.
"Komplexere" Elektriken (wie z.B. bei allen Japanern) arbeiten bei der Zündung mit Wechselstrom, bei der übrigen Bordelektrik ganz oder teilweise mit Gleichstrom. Der Gleichstrom-Teil hat dann in der Regel auch eine Batterie. Am Gleichstrom-Teil hängen in der Regel zudem Bremslicht und Hupe. Die funktionieren dann über die Batterie auch bei eingeschalteter Zündung ohne Motor. Ob auch das Fahrlicht Gleichstrom hat, ist uneinheitlich. Nur mal nebenbei: Bei den Hupen gibt es welche für Gleichstrom und welche für Wechselstrom. Hat sich schon jemand gewundert, warum die neue günstige Hupe aus dem Netz nicht funktioniert? Ich wette, es war eine Gleichstromhupe, obwohl die Aspes eine Wechselstromhupe verlangt.
Will ich also das Licht auf LED umrüsten, bedarf es eines vorgeschalteten Gleichrichters oder noch besser den kompletten Umbau der Bordelektrik auf Gleichstrom. Es gibt LED-Birnen, die haben die Vorschaltelektronik gleich integriert. Soweit ich weiß, aber nur für Frontlampen und nur für 12 V. Bei 6 V-LED-Birnen habe ich das noch nicht gesehen, so dass man den Gleichrichter extern davorschalten muss. Gleichrichter für 6 V gibt es z.B. bei Ebay für schmales Geld.
Nächstes Problem ist, dass es 6 V-LED wohl nicht mit Bauartzulassung gibt. Der Markt dafür ist vermutlich einfach zu klein. Man muss also darauf hoffen, dass der TÜV es einfach übersieht. Bei 12 V hingegen bekommt man eigentlich alles auch mit E-Kennzeichnung.
Weiteres Problem ist, dass jedenfalls viele aus China angebotene günstige LED mechanisch keine Belastungen vertragen (Erschütterungen und Dreck). Die sind halt nicht dafür gedacht, in ständig vibrierenden Enduros eingesetzt zu werden. Bei machen liegen die auf den Miniplatinen aufgelöteten Leuchtelemente sogar völlig frei ohne jeden Schutz durch einen Glas- oder Kunststoffkolben. Das kann nicht lange halten.
Mein Fazit: LED-Technik ist genial und für die Zukunft alternativlos. Aber es macht eigentlich nur Sinn, wenn ich auf eine 12 V-Elektrik umbaue und die Bordelektrik zugleich auf Gleichstrom umrüste. Das ist zwar mit etwas Aufwand verbunden, hat dann im Ergebnis aber noch viele weitere Vorteile. Für die 12 V-Gleichstromtechnik bekomme ich fast jeden beliebigen Firlefanz billig aus China (belechtete, elektronische Taschos, USB-Anschlüsse, Motorrad-Navis, kleine Blinker, Alarmanlagen, digitale Drehzahlmesser, digitale Ganganzeigen und was das Herz sonst noch begehrt).