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Teile mittels Giesstechnik herstellen
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Autor:  Aspes Kalle [ 16. Dez 2012 12:12 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Teile mittels Giesstechnik herstellen

Hallo Dirk,

also bei den Elastosil Produkten ist die Konsistenz maximal wie leicht erwärmtes Nutella, meist jedoch wie Joghurt. Hier mal ein Bild vom Vergiesen aus dem Seminar

Dateianhang:
Elastosil.jpg
Elastosil.jpg [ 56.68 KiB | 8860-mal betrachtet ]



Ich kann das Zeug prima mit nem dünnen Hölzchen verrühren.

Ist das Zeug von dir evtl. mal zu kalt gelagert worden so das es auskristalisiert ist? Wenn das zum Beispiel mit meinem PU Felx passiert, kann ich das durch längeres Erwärmen (sind galube ich 2-3 Stunden bei 80°) wieder hinbekommen.


Aber das ist ja ein grundsätzliches Problem bei der Verarbeitung von Giessharzen, man muss wissen welche man wie verarbeiten kann. Welche zusammen passen (sich also vertragen Form/Werkstück). Daher schreibe ich ja auch genau meine Materialien rein, damit geht es dann auf jeden Fall.

Sicherlich kann man günstigere Materialien nehmen die auch funktionieren, da bin ich auch immer wieder mal am Testen. Nur das erfordert Zeit und leider auch Geld.

Ich empfehle daher zu erst einfach die von mir aufgelisteten Materialien zu nutzen und so schon mal ein "Erfolgserlebnis" zu haben. Ansonsten schmeisst man das Zeug schnell in die Ecke.

Dirk was für ein Bauteil, willst du denn herstellen? Zeig mal Bilder.

Sonst biete ich dir gerne an mal vorbei zu kommen und mir machen das Ganze hier.


Gruß
Kalle

Autor:  Ronco [ 16. Dez 2012 18:18 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Teile mittels Giesstechnik herstellen

@Micha:

Den Schaumversuch hätte ich gerne gemacht, als ich damals die Sitzbank gekürzt hatte.

Da hab ich schon überlegt, mir eine Form zu bauen, wusste aber nicht, wo man den Gießschaum herbekommt. Also hat mir den Sitzkern der Sattler gemacht. Kostet nicht unerheblich.


Also kristallisiert war das Material nicht. Auch nicht teilweise ausgehärtet oder angetrocknet (wie man es von Ponal kennt). Es erinnerte mich in der Konsistenz auch an Ponal. In so einem feinem Fluss wie auf Kalles Foto zu sehen, hätte man es aber nicht ausgießen können. Letztlich in der Gießform verteilt hätte es sich meiner Meinung dennoch, denn fließfähig war es allemale noch. Das habe ich gemerkt, als es mir durch die Garage schleuderte und sich überall ausbreitete. War ne Sauarbeit, wieder alles vom Boden und Tisch abzubekommen.

Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr komme ich zum Ergebnis, dass ich wahrscheinlich einen Holzspatel, wie Kalle erwähnt, zum Vermischen hätte verwenden sollen. Topfzeit ist immerhin 40 Minuten bei dem Produkt. Aber sicher bin ich mir nicht, denn woher weiß ich, dass ich nun genug gerührt habe, um 20 Gramm Härter in 1Kg zäher Masse zu verteilen? Immerhin ist die Beschreibung so gewissenhaft, dass darauf hingewiesen wird, dass die Bestandteile, die an der Gefäßwand haften, meist nicht mit Härter in Kontakt kommen, und es wird ein Umfüllen in ein anderes Gefäß empfohlen, in dem nochmals vermischt werden soll.

Und das ist das gute Stück:

Das Tankauflagegummi meiner Fantic.

Bild

Ein komplexes Teil mit einigen Hinterschneidungen. Die Bauform bedingt auch ein relativ großes Gießgefäß, das ich schon fertig gebaut habe. Um das Objekt ausreichend mit Masse zu umgeben, müssen ca. 1 Liter Masse in das Gefäß.

Kalle, dein Angebot, bei dir vorbeizuschauen, würde ich gerne annehmen. Wenn du um die Ecke wohnen würdest, wär ich sofort dabei. Wo würdest du deinen Lehrgang denn abhalten?

Autor:  Aspes Kalle [ 16. Dez 2012 20:08 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Teile mittels Giesstechnik herstellen

Wohne in 64625 Bensheim, liegt zwischen Darmstadt und Heidelberg, an der BAB 5.

Wird aber frühestens ab 7. Januar was werden.


Gruß
Kalle

Autor:  Ronco [ 29. Dez 2012 23:20 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Teile mittels Giesstechnik herstellen

Heute habe ich mich wieder ans Abformen begeben.

Irtümlich wurde mir statt 1kg 500gr geliefert. Blöderweise habe ich das erst bemerkt, als ich die Härtermenge abmessen wollte. Da war nur die Hälfte da. Das Silikon war aber schon im Rühreimer.

Somit musste ich die Form nachträglich noch verkleinern, damit das abzuformende Teil genügend überdeckt wird. Man erkennt das an dem Holzbrett, das ich noch in die Form gesteckt habe sowie an den Styroporecken. Hoffentlich klappt's.

So sieht die Form also aus. Aus Schalungs-Sperrholz mit Heißklebepistole zusammengesetzt. Schön dicht gemacht, damit nichts rausfließt.
Bild

Bild

Ausgeschalt sieht das dann so aus:
Bild
Ausgasungen gab es bei der Abformmasse nicht, auch Keine Luftbläschenbildung.

Ich hatte das Teil ringsum mit Tesa überstehend abgeklebt. So bildet sich eine Sollbruchstelle, die schnell zu finden ist, wenn man am Silikon zieht. Es zeigt sich dann ein Spalt, wie auf dem Foto zu sehen ist.

Dies ist hilfreich die Form aufzuschneiden, wenn kein transparentes Silikon benutzt wird.

Von diesem Spalt aus kann ich nun mit dem Bastelmesser weiter schneiden, bis das Teil wieder freiliegt.
Bild

Ich bin gespannt, wie das wird. Ich geb dem Silikon aber noch eine Nacht zum Durchhärten.

Autor:  Ronco [ 30. Dez 2012 19:20 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Teile mittels Giesstechnik herstellen

Nun hat doch alles funktioniert. Das "Ausbeinen" war doch verzwickter als gedacht, wenn man noch keine Erfahrung hat. Mit dem Tesa hat das gut geklappt. Aber wo sich das Tesa zu weit im Silikon befindet, verliert man es doch leicht.Letztlich muss der Gießkasten doch noch maßhaltiger, knapper gebaut werden.

Daher sieht die Form etwas wüst aus.

Bild

Es fügt sich aber wieder gut. Formschlüssig sozusagen.
Die zwei Löcher sind die Angusskanäle.

Bild

Als nächstes bestell ich mal Gießgummi.

Autor:  Ronco [ 20. Jan 2013 17:32 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Teile mittels Giesstechnik herstellen

Das erste Teil ist fertig:

Bild

Rechts das Original.

Beim nächsten Gießen muss ich die Form einige male in eine andere Position lagern, damit das Material wirklich überall hinfließt. An dem ersten Teil sind ein paar Lufteinschlüsse, die aber weder auffallen, noch die Funktion beeinträchtigen.

An der Seite, die nach oben lagert, sammeln sich feine Bläschen vom Ausgasen. Es ist also bei der Formerstellung auch wichtig, dass die Sichtflächen nach unten ausgerichtet sind. Das habe ich hier zufälligerweise so gemacht. Also Glück gehabt.

Autor:  minersbikes [ 20. Jan 2013 18:05 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Teile mittels Giesstechnik herstellen

Hi, Dirk!
Sofort mit nem anspruchsvollen Teil angefangen und ein klasse Ergebnis. Optisch schon super. Kannst Du Unterschiede in der Festigkeit, Elastizität feststellen?

Autor:  Ronco [ 20. Jan 2013 22:20 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Teile mittels Giesstechnik herstellen

Ja, wenn man keine Muster hat, an denen man die Shore Härte zum Original vergleichen kann, wird es schwer. Ich hab mich an den Shore - Härten von Autoreifen orientiert und Shore A60 gewählt. Nun ist es etwas weicher als das Original. Ist für die Funktion aber unerheblich. Es wird eher Shore A 70 sein.

Autor:  Aspes Kalle [ 24. Jan 2013 18:44 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Teile mittels Giesstechnik herstellen

::- Gratulation ::-

Das Teil ist dir wirklich super gelungen!

Ja man muss sich wirklich gut Gedanken über die Formerstellung machen. Versuche im Moment auch noch mit zusätzlichen Kanälen zu arbeiten um so Luftblasen quasi mit rauspressen zu können.

Gruß
Kalle

Autor:  Ronco [ 25. Jan 2013 09:56 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Teile mittels Giesstechnik herstellen

Ja Kalle, die Form hat günstigerweise einen Angusskanal und eine Entlüftungsöffnung. Sonst steigt die verdrängte Luft dem Gießmaterial entgegen und dann bekommt man gar nichts mehr in die Form. Zumindest bei größeren Formen sollte man auf Entlüftungen achten.

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