Bin gerade mit meine Frau in Frankreich im Urlaub. Zwei Mopeds haben wir auch dabei, denn es sollte ein Urlaub mit viel fahren sein. Also haben wir uns einen Campingplatz am Lac de serre Poncon gesucht und starten von hier aus täglich ein Türchen. Das es hier jede Menge kleine Straßen und Col's gibt, ist das hier optimal. Sollte es mal zu heiß werden, gibt es ja immer noch den See. Die meisten berühmten Pässe wie den Col de Labonnet sind wir vor ei paar Jahren schon mit den 50zigern gefahren. Da besteht heute kein Druck mehr. Fehlt eigendlich nur noch einer:
COL DE PARPALLON
2780m
Schotterpiste
Da meine Frau gestern umbegingt Wandern wollte und das mit mir nicht zu machen ist, war die Gelegeheit gekommen.
"Ich fahr dann mal den Papaillon, wärend du gemütlich durch den Wald stiefelst"
Kurz auf die Karte geschaut, ah bis La Condamine un dann den Berch eruup. Schon nach wenigen Keren wird klar, das ist das falsche Moped für diesen Berg. Es geht steil bergauf und den 3ten Gang schafft die KTM nicht mehr. Jetzt rächt es sich, das ich mir für die Abstimmung der Nadel nicht mehr Zeit genommen habe. Unter 6000 überfettet das Moped jetzt so hedtig, da geht dann nix mehr. Also immer schön die Drehzahl über 6000 halten. Hört sich nach nicht soviel an, aber der 50SW Motor dreht nur 8500.
Nach ein paar Kilometern hört der Asphalt dann auch auf und die Schotterpiste beginnt. Das Schild sagt mir bis zum Col sind es nich 13 km; ups, soo weit. Ach scheiß drauf: Ein Mann ein Wort! Ich fahr da jetzt hoch.
1-2 Kilometer später kann ich das mit den 2ten Gang auch vergessen, jetzt geht nur noch der 1te.
Auch der Schotterweg wird jetzt ungemütlicher..
So langsam ist es kein gemütliches hochtucken mehr. Ich muss immer öfter aufstehen un das Vorderrad über so eine Regenrinne lupfen. So kämpfe ich mich bis zu einen tollen Bachlauf, noch im Wald.
Auf dem Schild an der Brücke steht, das Touristen Vehicles jetzt besser wenden sollen. Aber irgendwie fühle ich mich nicht angesprochen. Also rübber un wigge...
Ab hier wird es dann auch steiniger, eigendlich stehe ich nur noch auf den Rasten und das mit den 6000 Touren ist jetzt ein ernsthaftes Problem, denn das ist eigendlich oft zu schnell.
Mitlerweile verlasse ich die Baumgrenze und hier ist dann wohl auch der Point of no Return.
Da ich aber da rauf will, ist das keine Option. Ein paar Kilometer später fangen an die Beine weh zu tuen. Auch das Moped hat schmerzen, die Kupplung begint vom vielen schleifen lassen weich zu werden. Auserdem fällt jetzt bei 26 Grad unangenehm auf, das man sich oberhalb der Baumgrenze befindet. Also gönne ich mir und dem Moped eine Raucherpause. Die 2 Österreicher, die mit ihren BMW's den Berg runter kommen wollen nicht glauben, das ich nur 50cc habe. Immerhin konnte ich erfahren, das ich zwei Drittel schon geschafft habe. Gerade als ich wieder los will sehe ich ein paar Serpentinen über mit etwa 25 Jeeps runter kommen. Ne, die lass ich erst vorbei, da hier gerade etwas Platz ist. Ich setz mich neben mein Moped und warte...
Ist schon ziemlich lustig in die Gesichter der Jeepfahrer zu schauen. Erst grüssen sie freundlich und wenn sie neben dem Moped sind und das 50 PL lesen fällt die Kinnlade runter. Überhaupt, die fahren den Berg so langsam runter, da war ich rauf schneller!
Als die endlich alle vorbei sind, kann ich dann erholt zum Gipfelsturm ansetzen. Aber das letzte Drittel zieht sich. Zwischen drin sagen meine Beine ich sollte umdrehen, aber mein Kopf will nicht. Die Navi Halterung am Lenker auch nicht mehr, also hab ich die abgebaut und verstaut. Die Kupplung wird auch immer schlapper und ich entsxheide mich, lieber nicht mehr neu anfahren, einfach nur noch Gas und rauf. Nach einer schier unendlich dauernden Zeit komme ich doch oben an.
Der Ausblick ist echt fantastisch. Das alleine war diese Quälerei schon wert.
Soooo, da is dann noch dieses Tunnel Hindernis...
Der ist natürlich nicht beleuchtet.....und mein Moped mit der 6V Funzel vorne quasi auch nicht.
Naja wird schon irgendwie gehen..
Ein ankommenden Biker frage ich wie es in dem Tunnel aussieht und erfahre das es nur ca. 500m gerade aus geht. Ist halt voll Wasser und schlammig. Ok, also Moped nicht versenken und nicht anhalten!
Ich fahre also los...
Nach 10m im Tunnel sehe ich absolut gar nix mehr. Mein Sxheinwerfer beleuchtet vieleicht die Ränder vom Tunnel, so das ich.mich mittig halten kann. Hab ich am Anfang noch sich spiegelde Pfützen gesehen, ist in der Mitte vom Tunnel alles schwarz. Zum Glück sieht man aber das Licht vom Ausgang, das macht Mut. Nach ein paar Minuten bin ich auch durch, geschafft!
Jetzt geht es nur noch den Berg runter. Hier auf der seite ist das alles viel einfacher und ich kann teilweise sogar im dritten die Üiste runter.
Nach insgesamt 4Stunden komme ich unten an und gönne mir erst einmal einen Kaffe! Hab ich mir verdient!
Also los Leute freue mich schon von ähnlichen Abenteuern zu lesen.
Obwohl es so viele Verrückte in dieser Zeit ja gar nicht mehr geben kann..